Kleine afrikanische Buntbarsche aus dem Tanganjika-See
Neolamprologus similis
Leicht kann man den Breitstreifen-Schneckenbuntbarsch (Neolamprologus similis) mit dem Neolamprologus multifasciatus verwechseln. Die beiden Fische sehen sich sehr ähnlich, auch im Verhalten unterscheiden sie sich kaum. Daher auch der lateinische Name — similis bedeutet ähnlich.
Im Unterschied zu Neolamprologus multifasiciatus beginnen die Streifen bei Neolamprologus similis jedoch schon am Kopf. Sie sind auch breiter. Während bei Neolamprologus multifasciatus die beigen Streifen und die weißen Zwischenräume etwa gleich groß sind, werde die beigen Streifen bei Neolamprologus similis nur durch schmale, weiße Bänder voneinander getrennt. Auch die Männchen von Neolamprologus similis werden maximal 5 Zentimeter lang, sie sind aber tendenziell etwas größer als Neolamprologus multifasciatus. Erwachsene Männchen sind deutlich größer und bulliger gebaut als Weibchen.
Verhalten
Der Breitschreifen-Schneckenbuntbarsch lebt in Schneckenhaus-Kolonien, jedes Tier beansprucht ein eigenes Schneckenhaus für sich. Die Fische wühlen so lange im Sand, bis das Schneckenhaus auf dem Grund liegt. Auf diese Art bilden sie um das Schneckenhaus herum einen Trichter, der ihr Revier darstellt. Diese Revier verlassen sie nur selten. Meistens gruppieren sich mehrere Schneckenhäuser in einem Trichter zu einer Kolonie. Zum Wühlen nehmen die Fische ihren Mund voll Sand, entfernen sich ein paar Zentimeter vom Schneckenhaus und spucken den Sand dann wieder aus. Meistens besteht eine Kolonie aus einem Männchen und mehreren Weibchen. Männliche Jungfische werden nach dem Einsetzen der Geschlechtsreife aus der Kolonie vertrieben und müssen sich anderswo ein Schneckenhaus suchen. Wenn nicht genug Schneckenhäuser zur Verfügung stehen, beziehen die Fische auch Felsspalten.
Dafür, dass sie so winzig sind, haben die Fische ein gewaltiges Temperament. Es kommt regelmäßig zu Streitigkeiten zwischen den Männchen. Zum Glück werden die meistens mit Drohgebärden ausgetragen. Zu wirklichen Kämpfen kommt es nur in Ausnahmefällen. Gefährlich kann es werden, wenn man eine Kolonie älterer Fische in ein neues Aquarium umsetzt. Dann müssen die Reviergrenzen neu ausgefochten werden. Das kann zu Kämpfen führen, die mit dem Tod einiger Tiere enden.
Mit anderen, auch deutlich größeren Fischen kommen Neolamprologus similis gut zurecht. Die kleinen Fische wissen sich zu verteidigen und finden bei Gefahr Zuflucht in ihren Schneckenhäusern. Bei akuter Panik können sie sich zudem so schnell im Sand vergraben, dass man mit den Augen gar nicht folgen kann.
Haltung
Neolamprologus similis sollten immer in der Gruppe gehalten werden, damit sie ihr natürliches Sozialverhalten ausleben können. Es sollten also mindestens drei Tiere sein, besser mehr. Am besten hält man mehr Weibchen als Männchen, um unnötige Kämpfe zwischen den Männchen zu vermeiden.
Wie die meisten Schneckenbuntbarsche kann man Breitstreifen-Schneckenbuntbarsche schon in relativ kleinen Aquarien halten. 50 Zentimeter Kantenlänge sind ausreichend. Da sie ihr kleines Revier selten verlassen, kann man in so einem Becken schon eine kleine Gruppe mit drei bis fünf Tieren halten. Wichtig ist die artgerechte Beckeneinrichtung. Der Bodengrund muss unbedingt aus Sand bestehen, damit die Fische wühlen können. Im Aquarium sollten mehr Schneckenhäuser als Fische sein, damit die Tiere auswählen können. Steine helfen, die Reviergrenzen zu markieren. Pflanzen lassen die kleinen Barsche in Ruhe, allerdings kann es passieren, dass sie durch das Wühlen ausgegraben werden.
Auch wenn das Wasser des Tanganjika-Sees eine Karbonathärte aufweist, die über der Gesamthärte liegt, kommen Neolamprologus similis mit dem hierzulande meist hartem, leicht alkalischem Leitungswasser gut zurecht. Die Wassertemperatur sollte um die 25 Grad Celsius betragen. Eine spezielle Wasseraufbereitung ist nicht nötig.
In der Natur ernährt sich Neolamprologus similis von kleinen Wirbellosen. Zum Beispiel von Mückenlarven, kleine Garnelen, Hüpferlingen oder Muschelkrebsen. Die Fische nehmen aber auch Fertigfutter in Flocken- oder Granulatform gut an, sofern es nicht zu groß für ihr Maul ist. Wer seinen Schneckenbuntbarschen einen speziellen Leckerbissen gönnen will, kann sie ab und zu mit lebenden Wasserflöhen oder Artemia füttern.
Zucht
Im Artaquarium stellt sich früher oder später von selbst Nachwuchs ein. Die Fische sind Substratbrüter, sie laichen im Schneckenhaus, der Mutterfisch kümmert sich um die Brut. Falls die Jungfische kein Trockenfutter annehmen, kann man sie mit Artemia Nauplien ernähren.
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